Lexikon

ABC-Analyse Logistik

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ABC-Analyse in der Logistik – Definition und Anwendung

Die ABC-Analyse ist ein effektives Instrument zur Steuerung der Warenverteilung im Lager. Dabei geht es nicht primär um die Menge der gelagerten Güter, sondern um ihre wirtschaftliche Relevanz. Ziel ist es, die Produkte entsprechend ihres Umsatzbeitrags und ihrer Bedeutung für das Unternehmen zu priorisieren und so die Lagerhaltung sowie die Beschaffungsprozesse zu optimieren.

Klassifizierung der Güter

  • A-Güter:
    Diese Gruppe umfasst die wirtschaftlich wichtigsten Produkte. Als Faustregel gilt, dass A-Güter etwa 20 % des Lagerbestands ausmachen, aber rund 80 % des Umsatzes generieren. Unternehmen sollten sicherstellen, dass diese Artikel stets leicht zugänglich sind – beispielsweise in den unteren Ebenen von Hochregalen – und in ausreichender Menge verfügbar bleiben.
  • B-Güter:
    Produkte, die hinsichtlich Menge und Wert im Mittelfeld liegen. Die Bestandsführung dieser Artikel erfordert weniger strenge Kontrollen, und sie werden oft etwas weiter oben im Lager positioniert.
  • C-Güter:
    Diese Güter machen zwar einen großen Anteil des Lagerbestands aus, haben aber einen geringen Wertanteil. Da sie selten nachgefragt werden, genügt es meist, geringere Bestände zu führen.

Berechnung der Umschlaghäufigkeit

Die ABC-Analyse kann auf verschiedenen Berechnungsgrundlagen beruhen:

  • Nach Stückkosten:
    Hier werden alle anfallenden Kosten pro Produkt berücksichtigt. Mit steigenden Stückkosten wird auch die Wichtigkeit einer präzisen Beschaffung erhöht.
  • Nach Gesamtwert:
    Bei dieser Methode wird der aktuelle Bestandswert in den Fokus gerückt, was eine regelmäßige Aktualisierung erforderlich macht.
  • Nach Nachfrage:
    Die am häufigsten genutzte Methode, bei der sowohl die Nachfrage als auch der Wert eines Produkts in die Bewertung einfließen. So werden Produkte, die einen hohen Preis haben, aber nur selten benötigt werden, nicht fälschlicherweise als A-Güter klassifiziert.

Anwendungsbeispiel

Stellen Sie sich ein Unternehmen für Sportartikel vor, das 120 Lagerplätze besitzt und einen Jahresumsatz von 1,2 Mio. € erzielt. Die Hauptproduktlinie, bestehend aus Laufschuhen, Sportbekleidung, Fitnesszubehör und Sportuhren, belegt 25 Lagerplätze und trägt mit rund 900.000 € maßgeblich zum Umsatz bei – diese Produkte werden als A-Güter eingestuft. Weitere 40 Lagerplätze werden für Produkte mit mittlerer Nachfrage (B-Güter) genutzt, während die restlichen 55 Lagerplätze für Nischenartikel reserviert sind, die zwar in großen Mengen vorhanden sind, aber nur einen geringen Umsatzanteil ausmachen (C-Güter).

Die ABC-Analyse ermöglicht es, die Lagerbestände strategisch zu steuern, indem sie den Fokus auf die wirtschaftlich wichtigsten Artikel legt. Dies trägt zu einer optimalen Nutzung der Lagerfläche, zu geringeren Kosten und zu einer verbesserten Reaktionsfähigkeit im Beschaffungsprozess bei.

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