Zero Crossing – Definition und Bedeutung
Zero Crossing, auch als Nulldurchgang bezeichnet, tritt auf, wenn der Lagerbestand eines Artikels gleich oder kleiner als der an einem Kommissionierplatz benötigte Entnahmebedarf ist. Dieser Zustand ist ein wesentlicher Bestandteil der Bestandsführung in der Lagerverwaltung und kann sowohl geplant als auch ungeplant auftreten.
Geplanter Zero Crossing
- Definition:
Ein geplanter Zero Crossing liegt vor, wenn der im Lagersystem dokumentierte Bestand exakt der angeforderten Entnahmemenge entspricht. - Prozess:
Nach der Entnahme sinkt der Bestand auf Null, was darauf hinweist, dass die Bestandsbuchungen korrekt durchgeführt wurden und der Bedarf exakt gedeckt wurde. - Bedeutung:
Dies stellt sicher, dass die Lagerverwaltung den tatsächlichen Verbrauch exakt abbildet und ein effizienter Materialfluss gewährleistet ist.
Ungeplanter Zero Crossing
- Definition:
Ein ungeplanter Zero Crossing entsteht, wenn der tatsächliche Bestand eines Artikels infolge fehlerhafter Bestandsführung nicht ausreicht, um den Entnahmebedarf zu decken. - Prozess:
Der Auftrag kann nicht ausgeführt werden, da der dokumentierte Bestand fälschlicherweise von der Realität abweicht. In diesem Fall muss der physische und systemseitige Bestand durch eine Korrekturbuchung wieder synchronisiert werden. - Bedeutung:
Ungeplante Zero Crossings weisen auf Schwachstellen in der Bestandsführung hin und müssen umgehend korrigiert werden, um Produktions- oder Lieferengpässe zu vermeiden.
Zero Crossing in der Inventur
- Dauerhafte Erfassung:
In Systemen mit permanenter Inventur werden alle Artikelbestände kontinuierlich erfasst. - Erkennung von Abweichungen:
Zero Crossing wird systemseitig angezeigt, sodass Abweichungen zwischen dokumentiertem und tatsächlichem Bestand aufgedeckt und korrigiert werden können. - Dedizierte Inventur:
In manchen Fällen wird eine spezielle Nulldurchgangsinventur durchgeführt, um undokumentierte Zero Crossings zu identifizieren und zu beheben.
Nachschubsteuerung
Unabhängig davon, ob ein Zero Crossing geplant oder ungeplant auftritt, sollte zur Sicherstellung der ständigen Verfügbarkeit des Artikels eine Bestellung für den Nachschub ausgelöst werden. Je nach Artikel, Fertigungsprozess oder Lieferkette variieren die Meldebestände, die eine automatische Nachschubbestellung auslösen.
Eine präzise und kontinuierliche Bestandsführung durch moderne Lagerverwaltungssysteme ist somit entscheidend, um Zero Crossings frühzeitig zu erkennen, zu korrigieren und die optimale Materialversorgung sicherzustellen.