Logistik lexikon

Barcode

Kurzdefinition

Ein Barcode (Strich-/Balkencode) ist eine maschinenlesbare Darstellung von Daten zur eindeutigen Kennzeichnung und Rückverfolgung von Artikeln, Packstücken, Sendungen oder Ladeeinheiten. Er wird mit Scannern (Laser/Imager) oder per Kamera (z. B. Smartphone-App) erfasst und sofort mit Datensätzen in Lager- und Transport­systemen verknüpft.

Aufbau & Funktionsweise

Ein 1D-Barcode besteht aus unterschiedlich breiten Balken und Zwischenräumen nach einer festen Codiervorschrift. Das Lesegerät interpretiert die Muster als Zeichenfolge (meist Zahlen), die im System z. B. einer Artikelnummer oder Sendungs-ID zugeordnet ist.

Für eine zuverlässige Erfassung sind Kontrast, Auflösung, die Ruhezone (Quiet Zone) und eine passende Drucktechnik (Thermo-Direkt/Thermo-Transfer) entscheidend.

Typen & Standards (Überblick)

  • 1D-Codes (linear):
    • EAN-13/GTIN (Einzelhandel, Artikelkennzeichnung)
    • Code 128 / GS1-128 (Logistik, mit Application Identifiers für z. B. Charge, MHD)
    • ITF-14 (Umverpackungen)
  • 2D-Codes (Matrix):
    • Data Matrix, QR-Code, PDF417 (hohe Datendichte, Fehlerkorrektur; kleinste Etiketten möglich)
  • Ladeeinheiten: SSCC (auch NVE) als weltweit eindeutige Kennung für Paletten/Versandeinheiten.

Einsatz in Transport & Logistik

  • Wareneingang/-ausgang: Schnelles Buchen, Abgleich mit Bestellung/Lieferschein.
  • Lagerprozesse: Einlagern, Kommissionieren, Umlagern durch Scan-Vorgänge.
  • Transport & Tracking: Kennzeichnung von Paketen, Paletten und Rollbehältern; lückenlose Sendungsverfolgung bei Anbindung an TMS/WMS.
  • Etiketten & Labels: Versandetiketten kombinieren häufig GS1-128 (für strukturierte Felder) und 2D-Codes(zusätzliche Inhalte auf kleiner Fläche).

Nutzen

  • Geschwindigkeit & Genauigkeit: Deutlich weniger Tippfehler, schnelle Prozessschritte.
  • Transparenz: Lückenlose Rückverfolgbarkeit von der Anlieferung bis zum Empfänger.
  • Kostensenkung: Weniger Such-/Fehlerzeiten, schlanke Papierprozesse.

Praxis-Tipps

  1. Symbologie passend wählen: Datenlänge, erlaubte Zeichen, Etikettengröße berücksichtigen (z. B. Code 128 statt Code 39).
  2. Druck & Material: Thermo-Transfer + widerstandsfähige Folienlabels für Kälte, Feuchtigkeit, Abrieb.
  3. Qualität sichern: Regelmäßige Verifizierung (z. B. nach ISO/IEC 15416/15415) und Stichproben-Scans.
  4. Datenstandardisieren: Mit GS1-AIs arbeiten (z. B. (00) SSCC, (01) GTIN, (10) Charge), um Integrationen zu vereinfachen.
  5. Fallback planen: 2D-Codes für hohe Datendichte/Fehlerkorrektur einsetzen, wo Etiketten klein oder belastet sind.

Abgrenzung

  • Barcode vs. RFID: RFID ermöglicht berührungsloses Lesen ohne Sichtkontakt, ist aber teurer. Barcodes sind kostengünstig, universell und leicht zu drucken.

Mini-FAQ

Ist ein QR-Code auch ein Barcode?

Ja. QR-Codes gehören als 2D-Barcodes zur Barcode-Familie (Matrixcodes) – mit höherer Datendichte und Fehlerkorrektur.

Welcher Code eignet sich für Paletten?

Für Ladeeinheiten hat sich der SSCC (NVE) durchgesetzt, meist im GS1-128 dargestellt, optional zusätzlich als 2D-Code.